Auf Bornholm wurde auch nach Kohle gegraben – nach Steinkohle. In Hasle Lystskov gibt es noch deutliche Spuren der alten Kohlegruben. Das Gebiet, in dem ein Teil des Kohleabbaus stattfand, ist heute ein schöner kleiner Waldsee, der Ruby Lake.
Hier wurden tiefe Minenschächte gegraben, um Kohle zu finden. Aber es war nicht nur Kohle, die aus dem Boden geholt wurde, sondern auch eine Menge Abfallprodukte wie Sand, Kies, Ton und Kohlenstaub. Der Ton wurde jedoch für die Klinkerherstellung verwendet, da er von sehr guter Qualität war.
Diese Abfälle mussten entsorgt werden, und das geschah, indem man sie mit Kippern aus dem Wald an die Küste fuhr. Hier gab es steile Hänge, und die Abfälle wurden einfach über die Kante entsorgt, und das Gebiet wurde Kultippen genannt. Da der Bergbau jedoch über mehrere Jahre hinweg fortgesetzt wurde, wurden auch große Mengen an Sand, Kies und Kohlenstaub eingebracht, die schließlich eine völlig neue Küstenlinie bildeten.
Der Bergbau ist schon lange eingestellt, aber der Kult ist geblieben. Das Gebiet ist sehr speziell, es sieht fast wie eine Mondlandschaft aus. Es wächst nicht viel, wie ein Grashalm, es gibt tiefe Felsspalten und steile Abhänge.
Während des Zweiten Weltkriegs, als das Brennmaterial knapp war, gingen viele Menschen aus den umliegenden Gebieten zum Strand, um Kohlenstücke für ihre Öfen zu sammeln. Aber die Kohle, die sie sammelten, war von sehr schlechter Qualität, weil sie oft im Wasser liegen geblieben und an den Strand gespült worden war. Wenn man die Kohle verbrannte, konnte man sie schon von weitem riechen, und es war fast mehr Asche als Kohle vorhanden. Die Kohle, die unter Tage gefördert wurde, war dagegen von recht guter Qualität. Der Heizwert in reinem Zustand betrug 4 – 5.000 Kalorien, im Gegensatz zu den jütländischen Kohlen, die Braunkohle waren, deren Heizwert nur etwa 2.500 Kalorien betrug.
Wenn man heute am Strand von Sorthat oder Levka spazieren geht, kann man leicht Kohlestücke in verschiedenen Größen finden.